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Pferd tritt und beißt gezielt nach Menschen

 
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Yellow
Fohlen
Fohlen



Anmeldedatum: 16.08.2010
Beiträge: 57
Wohnort: Nordhausen

Verfasst am: 31.10.2010, 16:09    Pferd tritt und beißt gezielt nach Menschen

Hallo,

bei uns im Stall haben sich "Reitneulinge" ein wirklich hübsches Kleinpferd gekauft. Ein echter Hingucker und davon haben sie sich wohl verleiten lassen. Das Pferd ist gemeingefährlich, geht auf Menschen los, tritt und beißt gezielt und macht und was es will. Hat trotz 4wöchiger Bodenarbeitsphase bei einem guten Ausbilder nur minimale Fortschritte gemacht. Die Käufer wollen das Pferd zurückgeben und der Verkäufer sagt, das hätte sowas nie gemacht vorher. Was also tun?
Bzw. wie könnte man das Pferd korrigieren? Bzw. geht das überhaupt noch? Ist lebensgefährlich, wirklich. Auch der Schlachter ist schon im Gespräch...

Was meint ihr dazu?
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Verfasst am:     Anzeige

sandy
Heuholer
Heuholer



Anmeldedatum: 28.06.2010
Beiträge: 20
Wohnort: Pfungstadt

Verfasst am: 01.11.2010, 07:51    

dieses thema kenne ich nur zuuu gut... mein joey war damals genauso! ich war gerade 15, als ich mich in ihn verliebt habe... er war sowas von gefährlich, dass er teilweise in der box angebunden werden musste! an dem tag, als mein opa ihn mir gekauft hat, hat er mich blutig gebissen, aber irgendwas hat mich trotzdem an ihm gereizt....
hat lange gedauert, bis er mir endlich vertraut hat... um genau zu sein: fast 3 jahre! beim reiten war alles super, aber ich konnte ihn lediglich zum anbindeplatz führen... spaziergänge wären tödlich gewesen (er ist vor mir gestiegen und hat versucht mich dabei mit den vorderhufen zu treffen!)
erst als er schwer krank wurde und ich mit ihm in die uniklinik nach gießen gefahren bin (obwohl jeder mir geraten hat, ihn zum schlachter zu bringen, weil es doch nix bringen würde, selbst der tierarzt hat das gesagt!) wurde er danach sowas von lammfromm! er hat dann wohl endlich kapiert, dass er mir vertrauen kann und ich ihm während dieser langen krankheitsphase immer zur seite stand! (seine lunge war total im eimer bedingt durch stauballergie etc.)
danach hab ich ihn in einen offenstall gestellt (hatte vorher echt bedenken, ob ich da reingehen könnte ohne dass er mich anfällt!) und er ist seitdem (fast) das liebste und treueste pferd, das ich kenne! er ist echt total dankbar! und mitlerweile habe ich ihn schon 15 jahre! (er war damals 6 und jetzt ist er 21..)
ich glaube, diese "bösartigkeit" hat einen echten hintergrund... entweder wurde das pferd übelst misshandelt und muss erst langsam wieder vertrauen aufbauen oder (wenn es das wirklich vorher nie gemacht hat) es hat HEIMWEH! ist kein mist... ist mir mit meinem joey dieses jahr auch so ergangen, als ich meine zwei für 3-4 wochen auf eine urlaubsweide gestellt habe.....
also: BITTE NICHT ZUM SCHLACHTER!
Constanze
Jährling
Jährling



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Beiträge: 279
Wohnort: Christes

Verfasst am: 01.11.2010, 15:01    

Was da hilft: Zeit und geduld und davon enorm viel.

ich habe auch so ein Problempferd vor 3 jahren bekommen und heute gehen 8 Jährige kinder fast problemlos mit ihr um.

damals war ich auch soweit sie zum schlachter zu bringen aber dazu tat sie mir zu leid.

ich habe sie erstmal nur geputzt, angebunden, bin mit ihr spazieren gegangen und habe sie als handpferd mitgenommen. An Platzarbeit oder reiten war damals nicht zu denken. ich war meist froh, wenn ich sie überhaupt aufhalftern konnte. ich habe stunden auf der koppel zugebracht nur damit sie die nähe der menschen dulden lernt.

Sie hat immer die ohren angelegt und gebissen. manchmal hat sie auch (für mich) grundlos geschlagen.

aber alles hat seine ursachen. und pferde sind nur bösartig uns gegenüber, weil sie sich irgendwann mal so geholfen haben.

ich würde erstmal nicht von ihr verlangen sondern abwarten was sie mir geben will, nachdem sie sich eingewöhnt hat! (hört sich doof an, ist aber so)

lg
Blume
Fohlen
Fohlen



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Beiträge: 60


Verfasst am: 02.11.2010, 10:44    

Hallo, generell stimme ich meinen Vorrednern zu, aber dazu muss man sich mit Pferden auskennen und viel Geduld und Zeit mitbringen. Anfängern rate ich dringend davon ab, so etwas selbst zu versuchen, da sich deren Unsicherheit und Angst natürlich wiederum aufs Pferd projeziert. Generll kann man bestimmt viel erreichen und korrigieren, aber das sollten erfahrene Hände tun. Ansonsten ist es nach wie vor sehr gefährlich. Ich hoffe, ihr findet eine Lösung. Kein Pferd ist von Geburt an bösartig. Es ist normalerweise immer der Mensch Grund allen Übels.

Viel Erfolg
Blume
Yellow
Fohlen
Fohlen



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Beiträge: 57
Wohnort: Nordhausen

Verfasst am: 04.11.2010, 09:29    

Das ist ja das Problem, dass es eben Leute sind, die sich mit Pferden eben nicht so gut auskennen. Und ich muss wirklich sagen, obwohl ich eigentlich keine Angst vor Pferden habe, um dieses würd selbst ich einen Bogen machen. Aber vielleicht muss es sich wirklich einleben und vertrauen fassen. Dazu zählt aber auch, dass sich jemand viel Zeit nimmt und mit ihr beschäftigt. Ich hoffe nur, es geht alles gut aus. Ich bin generell auch nicht für den Schlachter, einfach, weil kein junges Pferd das verdient hat, zumal die Vorbesitzer es wohl richtig verbockt haben. Ich kann da nur den Kopf schütteln, wie man ein Pferd so kaputtmachen kann. schlimm!
Maggy
Fohlen
Fohlen



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Verfasst am: 06.11.2010, 08:49    

Hallo zusammen,
eine wirklich schwierige Angelegenheit. Es gibt viele Gründe, warum Pferde nicht (mehr) umgänglich sind. Bei dem entsprechenden Tier herauszufinden, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist, ist gar nicht so einfach. Es muß nicht immer die Mißhandlung im klassischen Sinne sein. Ich hatte mal einen 4jährigen bildhübschen Hengst unter meinen Fittichen, der zwar nicht geschlagen oder ähnliches wurde, aber der Bersitzer hatte leider nicht viel Ahnung vom Umgang mit Pferden. Er hatte den Hengst als Absetzer aus Mitleid gekauft und fand es damals "niedlich", dass ihm das Fohlen zur Begrüßung die Vorderbeine auf die Schultern gelegt hat und auch sonst hat er das Pferd mehr wie einen Hund behandelt. Grenzen gab es für den Hengst jedoch nicht, er lebte sein Leben und konnte alles selbst entscheiden, sah mit 4 Jahren natürlich auch nicht mehr ein, warum er die Vorderbeine nicht auf die Schultern eines Menschen legen soll, war absolut der Herr im Haus, kam zähnefletschend und auf zwei Beinen auf jeden Menschen zu, der sich ihm näherte. Er gab ein beeindruckendes Bild damit ab. Es hat lange gedauert, bis ich ihn so weit hatte, dass er einsah, nicht mehr alleine das Sagen zu haben.
Maggy
Fohlen
Fohlen



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Verfasst am: 06.11.2010, 09:00    

und es geht noch weiter: Ich habe viel mit dem Hengst gearbeitet, ihn auch geritten und es war wieder möglich, sowohl die Koppel als auch die Box zu betreten, ohne um das eigene Leben fürchten zu müssen. Nur dem Besitzer hat es nicht gefallen, er meinte, ich könne wohl nicht mit Pferden umgehen, er habe da aber noch einen Bekannten- ein Schmied- der das Pferd bestimmt besser behandeln würde. Nebenbei bemerkt: Ich habe das Pferd niemals geschlagen! Ein paar Wochen später hörte ich, dass der Hengst den Schmied mehrfach beim Reiten abgeworfen und ihn am Boden liegend angegriffen hat. Danach ist das Pferd zum Schlachter gebracht worden.....Noch heute frage ich mich manchmal, was wohl aus dem Hengst geworden wäre, wenn er in den richtigen Händen gelandet wäre, bestimmt ein prima "Kerl"...ich bin davon überzeugt, dass mit ruhiger bestimmter Konsequenz jedes Tier wieder umgänglich wird, aber es ist sehr schwer und aufwändig und sicher nichts für jemanden, der noch nicht so viel Erfahrung hat.
Yellow
Fohlen
Fohlen



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Wohnort: Nordhausen

Verfasst am: 08.11.2010, 11:11    

hallo maggy,

das ist ja wirklich traurig und so schade, dass es da draußen genpgend pferde gibt, denen es so geht und die einfach keine chance bekommen. ich bin mal gespannt, was sich alles noch tut und wie die sache ausgeht hier. die stute macht zwar fortschritte, aber wirklich nur sehr geringe und die besitzer können quasi gar nichts mit ihr machen, weil sie einfach unerfahren sind. leider haben die sich auch keine gedanken vor dem kauf gemacht und fanden das pferd halt "niedlich", so wie der besitzer, von dem du erzählt hast. es wäre schön, wenn sich für die stute jemand fände, der viel zeit und geduld mitbrächte. sie ist wirklich ein absoluter hingucker...warten wir`s ab...
Maggy
Fohlen
Fohlen



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Beiträge: 69
Wohnort: Elmenhorst

Verfasst am: 09.11.2010, 15:47    

ich drück dem hübschen Pferd alle mir zur Verfügung stehenden Daumen,
damit es die verdiente Chance bekommt, wieder Pferd sein zu dürfen.

Du hast recht, es gibt viel zu viele Schicksale, die eigentlich
verhinderbar wären.

LG
Maggy
Hanni
Heuholer
Heuholer



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Beiträge: 41
Wohnort: Heilbronn

Verfasst am: 10.11.2010, 12:46    

wenn ich das lese, bin ich wirklich traurig, dass es überhaupt so weit kommen muss, dass pferde sich so verhalten und nicht anders zu helfen wissen. hoffentlich geht es in diesem fall gut aus. aber wie so oft wird wohl zeit- und erfahrungsmangel und auch das liebe geld eine rolle spielen. nur die wenigsten können und wollen ihrem pferd bei absoluter unreitbarkeit einen lebenslangen platz auf riesigen weiden mit artgenossen ermöglichen. für manche pferde wäre das wirklich die beste option. ich drück euch die daumen mit dem stütchen!
lxhp
Fohlen
Fohlen



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Beiträge: 86
Wohnort: Berlin

Verfasst am: 09.03.2017, 13:59    

wie isses denn nun ausgegangen?
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